LBM 2018 Rückblick – SO.MUCH.LOVE.

So, eine Woche nach Ende der LBM 2018 kommt nun endlich auch mein offizieller Messerückblick. Spoiler vorneweg: für mich persönlich war es eine wunderbare Messe – mit tollen Begegnugen und einer RIESENGROSSEN Überraschung am Messe-Sonntag, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird …

Aber der Reihe nach.

Vorbereitung

Die LBM hat ja schon seit längerem einen ganz speziellen Platz in meinem Herzen, und diesmal hatte ich schon im Vorfeld grosse Pläne. Mein Netzwerk – das Nornennetz – hatte bereits im August angefangen, die Finanzierung und Planung für einen eigenen Stand in Angriff zu nehmen, und ich war von Anfang an involviert; was letztlich dazu führte, dass ich nicht nur eine Standbeteiligung, sondern auch eine kleine Lesung und die Moderation einer Talkrunde vor mir hatte.
Grossartige Aussichten, und für mich die Erfüllung eines Traumes (“Ich möchte irgendwann mal an der LBM lesen”).

Doch kurz vor der Messe fühlte ich mich von einem Tag auf den nächsten todtraurig und einfach nur noch müde.  Keine Freude, keine Energie – es war zum Verzweifeln.
Mehr als einmal kam der Gedanke auf, die Messetage lieber im Bett zu verbringen als in Leipzig. Aber ich kenne meine Depression schliesslich schon eine Weile und habe daher beschlossen, mich nicht unterkriegen und runterziehen zu lassen – und im Nachhinein bin ich sehr, sehr froh darüber. Denn es sollte einfach grossartig werden.

Donnerstag, 15.03.

Zuerst einmal hiess es für mich noch ‘business as usual’, nämlich arbeiten. Zwischen Leipzig und Zürich gibt es genau einen Flug (was schon erstaunlich genug ist), und so fand mein Hinflug am Donnerstag erst um 17.35 Uhr statt.
Den Vormittag verbrachte ich also mit meinen Schülern, dann ging es kurz nach Hause, um den diesmal recht grossen Koffer zu holen – Kleider für alle Eventualitäten, warme Sachen, viele Goodies und gefühlte 10 Kilo Schokolade mussten schliesslich irgendwie transportiert werden.

Auf dem Weg zum Flughafen und beim inzwischen schon fest etablierten Caramel Macchiato im Starbucks nach dem Einchecken verfolgte ich ein bisschen neidisch und wehmütig die ersten Messebilder auf Twitter und Facebook.

Mein Flug landete jedenfalls pünktlich um kurz nach 19 Uhr, und nach einer kurzen S-Bahn Fahrt und 15 Minuten Laufen durch die inzwischen schon eisige Kälte kam ich im Hotel an. Der restliche Abend verging mit Goodie-Bags packen und Vorfreude auf den nächsten Tag.

Freitag, 16.03.

Endlich war er da – mein erster Messetag! Schon beim Frühstück wurde der Trend für die nächsten Tage klar: Schnee. Viel Schnee. Mehr als erwartet.
Sobald man vor die Türe trat, wurde man von eisigem Wind empfangen, der einem die gefrorenen Flocken direkt ins Gesicht trieb, so dass sie sich wie Nadelstiche anfühlte.

Aber irgendwie schaffte ich es mit meinen Taschen und meinem Regenschirm bis zum Messeeingang, wo schon das erste grosse Highlight auf mich wartete: meine liebe Freundin und Autorenkollegin Mika M. Krüger. Wir hatten viel telefoniert und geschrieben, aber uns seit der Buch Berlin im November nicht mehr gesehen – entsprechend gross war die Freude ❤

Und nachdem wir unsere Presseausweise aktiviert und unsere Jacken an der Garderobe abgegeben hatten, ging das Abenteuer LBM endlich los.

Mein erster Weg führte mich direkt an den Stand des Nornennetzes, wo ich dann auch gleich von 11.00 bis 13.00 Uhr Standdienst hatte. Ich hatte bereits Bilder gesehen, aber in echt sahen der Stand die die wunderschönen Boxen, die die grossartige und talentierte Elenor Avelle in wochenlanger Arbeit gebastet hatte, gleich noch tausendmal schöner aus. Dass ich dann so viele Nornenschwestern treffen und wiedersehen konnte, war gleich das nächste Highlight. Ich fühle mich in diesem Netzwerk einfach nur wohl und bin so froh und stolz dabeizusein!

Viele Besucher kamen an unseren Stand, einige auch extra wegen mir (FREUDE!!!). Solche Begegnungen sind für mich das beste an einer Messe, also ein grosses DANKE an Manfred Lukaschweski, den ich schon so lange durch den Recherchepool für Autoren und seine unheimlich interessanten Posts auf Facebook kenne und nun endlich auch einmal live sehen durfte, meine liebe Schreibmeerkollegin und ‘auch-Katzenbesitzerin’ Mel Matthias, Autorenkollege und Autorenberater Christian Milkus, den unheimlich sympathischen Autoren und Blogger Erik Huyoff, Mikas Mitbewohnerin Jule, die ich bereits an der letzten LBM kennenlernen durfte – und allen, die ich vergessen habe. Ihr alle habt meinen Tag (und meine LBM) zu etwas ganz besonderem gemacht!

 

Samstag, 17.03.

Der Samstag sollte mein grosser Tag werden – mit vollem Programm. Und das Wetter meinte es überhaupt nicht gut; denn während ich mich lediglich zu Fuss durch die immer höher werdenden Schneemassen vom Hotel zum Messegelände kämpfen musste, hatten viele Freunde, Kollegen und andere Messebesucher weit grössere Probleme. Die Züge und S-Bahnen fielen aus, die Busse und Trams waren entsprechend überlastet, auf den Strassen und Parkplätzen herrschte Stau. Noch nie hatte ich die Hallen am Samstag Morgen so ruhig gesehen …

Und das machte mir Sorgen, war doch meine Standlesung für 11 Uhr angesetzt. Schon kamen die ersten “Ich weiss nicht, ob ich es schaffe …” Texte – würde überhaupt jemand zuhören?
Doch meine Sorge erwies sich als unbegründet; die meisten, die kommen wollten, schafften es gerade so, und einige Messebesucher blieben sogar extra stehen – bis zum Ende!

Danach hatte ich wieder etwas Zeit, um mit Mika über die Messe zu schlendern, bis um 13.00 Uhr in der Blogger Lounge ein Treffen mit meinem Schreibmeer Team stattfand. Es hat mich sehr gefreut, meine lieben Kolleginnen wiederzusehen und auch einige neu kennenzulernen. Best team ever, definitiv!

Nach dem Treffen machte ich mich quer durch die inzwischen doch sehr vollen Hallen auf zum nächsten Treffpunkt. In Halle 3 kam es dabei zu einem der wenigen unangenehmen Momente, als ich die Stände der rechten Verlage passierte. Für jemanden, der Emotionen immer sehr stark und sehr bewusst wahrnimmt, war die aufgeheizte und hasserfüllte Stimmung gerade greifbar, was mich sehr bestürzte. Und dabei hatte ich noch Glück, einige andere Messebesucher und Freunde durften weit negativer Erfahrungen machen und wurden mit ablehnenden Blicken und gehässigen Kommentaren bedacht. Es war, als wäre ich eine Parallelwelt katapultiert worden, die sich nicht stärker von der bunten, fröhlichen und offenen Buchmesse unterscheiden konnte. Nicht das Wetterchaos wird meine stärkste negative Erinnerung an die LBM 2018 bleiben, sondern diese Eindrücke.

Anschliessend konnte ich dann Kristina und Sandy kurz treffen, zwei grossartige und absolut bezaubernde Buchbloggerinnen, die ich erst durch Mika und dann durch Rezensionen zu meinem Buch kennenlernen durfte. Leider hatten wir sehr wenig Zeit – eigentlich war ein gemeinsames Abendessen geplant gewesen, das aber am Ende wegen des Wetters und der unberechenbaren Verkehrslage ausfallen musste. Wir holen das nach, versprochen! Es war auf jeden Fall toll, euch zu treffen ❤

Auch meine liebe Autorenkollegin Katharina Olbert konnte ich wiedersehen (und umarmen), nachdem sie sich extra für mich noch einmal durch die volle Halle 2 zum Nornennetzstand durchgekämpft hatte.

Und um 16.00 Uhr folgte dann meine letzte grosse Aufgabe des Tages – die Moderation unserer Nornennetz-Talkrunde zum Thema “Frauen in der Phantastik” auf der Leseinsel Fantasy. Dank meiner tollen Mitschwestern und kompetenten Talkerinnen Nike Leonhard, Nora Bendzko und Katherina Ushachov wurde die Runde ein voller Erfolg und wurde vom Publikum begeistert aufgenommen. Nach dem Talk kam sogar der Techniker zu uns und sagte: “Das war die beste und wichtigste Veranstaltung, die ich auf dieser Messe bisher gehört habe.” Im Signierbereich konnten wir dann noch eine halbe Stunde mit interessierten Zuhörern weiterdiskutieren, bevor ich dann ab 17.00 Uhr noch eine Stunde Standdienst beim Nornennetz hatte, die nur so verflog.

(Wer unsere Talkrunde nachhören möchte, kann das übrigen hier tun.)

Sonntag, 18.03.

Nach dem vollen Samstag war der Sonntag eher entspannt geplant. Leider erfuhr ich am Morgen, dass wieder Züge ausfielen und es Mika daher nicht schaffen würde. Ich musste also den letzten Messetag leider ohne sie verbringen – was ich immer noch unheimlich schade finde.

Dafür hatte ich ein paar nette Gespräche mit den anderen Ausstellern in Halle 2, und konnte ein ‘matching T-Shirts’ Foto mit Erik machen (ist immer noch das tollste Foto!).
Claudi Feldhaus hat es später noch geschafft, mich am Stand zu besuchen, worüber ich mich TOTAL gefreut habe ^^ (Berlin ist einfach zu weit weg …)

Bevor von 12.00 bis 13.00 Uhr meine letzte Standschicht beim Nornennetz wartete, begab ich mich gegen 11 Uhr zum Sternensand Verlag, wo vier Coverdesigner signierten – Alexander Kopainski, Rica Aitzetmüller, Sarah Buhr und Nicole Böhm. Da ich drei der vier sehr gut kenne – die Treffen mit Alex sind inzwischen eine liebgewonnenene Messetradition, Sarah habe ich an der Buch Berlin kennengelernt, und Rica hat das wunderschöne Cover für mein Buch gestaltet – war der Termin ein absolutes Muss.

Voller Vorfreude kam ich also beim Sternensandverlag an – ohne zu wissen, dass hier die grösste Überraschung der ganzen Buchmesse auf mich wartete.

Zunächst wurde ich total nett und freundlich von allen begrüsst und umarmt (So. Viel. Liebe. Vielen Dank! ❤ ), und bekam ein paar neue signierte Plakate für meine wachsende Sammlung. Da nicht viel los war, durfte ich mich sogar auf einen freien Stuhl setzen und ein bisschen mit den dreien plaudern.

Irgendwann meinte Rica dann plötzlich: «Gratuliere übrigens zur Nomination.»

«Nomination?» Ich war total baff, fing mich aber schnell. Schliesslich konnte das ja überhaupt nicht sein, also kein Grund zur Aufregung.

«Ja», erwiderte Rica. «Skoutz Award. Dein Buch ist auf der Midlist.»

«Neeeee», entgegnete ich, völlig überzeugt. «Du musst da was verwechseln. Nominiert? Ich? Im Leben nicht.»

Also kramte sie ihr Handy hervor, und nach einigen Minuten hatte die Seite dann endlich geladen – trotz des berüchtigten schlechten Empfangs an der LBM. Sie zeigte mir das Ergebnis – und um mich herum stand die geschäftige LBM-Welt plötzlich still. Konnte das sein? Konnte das wirklich sein?

Wie gut, dass ich gleich anschliessend am Skoutz Stand vorbeigehen konnte, um mich zu vergewissern.

Hier möchte ich nochmal dem total tollen Skoutz-Team danken (allen voran Peter T. Röder, der sich extra Zeit genommen und mich anschliessend noch mit Goodies bedacht und fotographiert hat), bei meinen Nornenschwestern, die sich so sehr mit mir gefreut haben, und natürlich ganz besonders meiner lieben Rica, ohne die ich meine Nomination gar nicht mitbekommen hätte. DANKE euch allen!

Um 16.00 Uhr musste ich mich dann leider entgültig von meinen Mit-Nornen und der LBM verabschieden, damit ich meinen Koffer aus dem Hotel holen und mich zum Flughafen begeben konnte. Lustigerweise traf ich dort erst auf Rica, dann auf Sabi vom Schreibmeer und dann beim Warten am Gate noch auf Lucie Müller, die bereits auf demselben Hinflug gewesen war. Die Welt – bzw. der Leipziger Flughafen – ist eben klein 😉

Mit leichter Verspätung war ich dann gegen 23.00 Uhr wieder zu Hause bei meinen Katzis – und plante in Gedanken vor dem Schlafen schon die nächste LBM. Denn ich komme auf jeden Fall wieder 🙂

 


Verwendete Photos: von Nornennetz (hauptsächlich Ela Schnittke), Skoutz Award, Mika M. Krüger , Tinka Beere , Erik Huyoff und von mir selbst (sollte ich jemanden vergessen haben, bitte Nachricht!).

3 thoughts on “LBM 2018 Rückblick – SO.MUCH.LOVE.

  1. Du hast so viel erlebt! Ich bin stolz auf dich und so froh, dass ich zumindest am Freitag und Samstag da sein konnte. Best Friends forever! ❤ Auf dass wir dieses Jahr die Buchberlin wieder gemeinsam richtig rocken. Yes, yes, yes! 😀

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  2. Besser spät als nie, heißt es immer (ich habe deinen Artikel länger geöffnet liegen als meiner existiert).

    Ich freue mich noch immer so sehr, dass wir uns sehen konnten und ebenfalls über deine Nominierung. Die hast du wirklich absolut verdient.
    Es ist gut, dass du nicht zu Haus geblieben bist, ich kenne deine Gedanken aber, bei mir waren sie ja recht ähnlich gelagert. Leider dauert es bis November noch sehr lange, aber die Strecke ist einfach zu weit. Immerhin gibt es die tollen Messemomente und jedes Mal, wenn ich an sie zurückdenke, habe ich wieder ein ganz breites Grinsen im Gesicht.

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